Östrogendominanz als Ursache für Bluthochdruck

Östrogendominanz kann eine von vielen Ursachen für Bluthochdruck sein. Seit einiger Zeit beobachtet man, dass die Zahl der Frauen sprunghaft ansteigt, die im Alter von 60 Jahren an Bluthochdruck leiden. Erst allmählich werden Gynäkologen und Patientinnen auf den so wichtigen Gegenspieler des Östrogens, das Hormon Progesteron, aufmerksam. So gibt es immer noch viele Frauen, die ab den Wechseljahren in eine hormonelle Schieflage geraten. Zu viel Östrogen im Blut verstärkt die Aktivität der Hormone, die den Blutdruck steuern. Dadurch kommt es nicht selten zu Blutdruckwerten, die über dem Normbereich liegen und als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen gelten.

Doch „Östrogendominanz“ – was ist das genau? Nicht nur für Frauen um die 60, die aus noch ungeklärter Ursache an Bluthochdruck leiden, könnten folgende Fragen interessant sein:

Was passiert bei Östrogendominanz in den Wechseljahren?

Die Hormone Östrogen und Progesteron halten im Idealfall ein hormonelles Gleichgewicht aufrecht. In den Wechseljahren kommt es durch einen Verlust an Progesteron häufig zu einem relativen Überschuss an Östrogen. Lange Zeit wurden Wechseljahresbeschwerden nur mit Östrogenen behandelt. Gleichzeitig musste man jedoch feststellen, dass gerade Frauen, die Östrogen-Medikamente einnehmen, häufiger an Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden.

Dies hat immer noch zur Folge, dass viele Frauen, die ihre Wechseljahre selbstbestimmt und natürlich durchleben möchten, eine Hormonersatztherapie ablehnen. Da der Körper aber auch ohne medikamentöse Hormoneinnahme oft eine Östrogendominanz im Verhältnis zu Progesteron aufweist, haben diese Frauen nicht nur häufig mit Bluthochdruck zu kämpfen, sondern oft auch mit Beschwerden wie Kopfschmerzen und Schlafstörungen. Dabei gibt es inzwischen einfache und sichere Möglichkeiten, die fehlenden Hormone zu bestimmen und entsprechend dem Alter der Frau auf natürliche oder naturidentische Weise auszugleichen.

Lässt sich eine Frau jenseits des gebärfähigen Alters auf eine Hormonersatztherapie ein, die optimal an ihren Hormonspiegel und ihr Alter angepasst wurde, stellt sie mitunter bedeutende Veränderungen fest: Zum einen kann ihr Blutdruck oft ganz ohne zusätzliche blutdrucksenkende Medikamente sinken. Zum anderen verschwinden nicht selten auch weitere Beschwerden, wodurch Lebensqualität und Leistungsfähigkeit verbessert werden.

Wie hängen Östrogendominanz und Bluthochdruck zusammen?

Bei der Östrogendominanz handelt es sich, wie eingangs erwähnt, nicht immer um ein absolutes Zuviel an Östrogen, sondern oftmals um ein Zuwenig an Progesteron, einem der hormonellen Gegenspieler des Östrogens. Wenn die Menge an Progesteron im Verhältnis zu Östrogen zu gering ist, kann dies bei jeder Frau – von der Pubertät bis über die Wechseljahre hinaus – zahlreiche Folgebeschwerden nach sich ziehen. Neben der Tatsache, dass Östrogendominanz beziehungsweise Progesteronmangel den Blutdruck in die Höhe treiben können, sollte eine Schieflage dieser Hormone auch als mögliche Ursache für Unfruchtbarkeit, Migräne, Schmerzen und Osteoporose in Betracht gezogen werden.

Das Zusammenspiel der Hormone im menschlichen Körper ist sehr komplex. Genauer gesagt, wird bei einer Östrogendominanz die Aktivität des Hormons Renin verstärkt. Das in der Niere gebildete Renin bewirkt die Umwandlung des Hormons Angiotensinogen in Angiotensin I und II. Angiotensin II wiederum fördert die Produktion des Hormons Aldosteron, und dieses Hormon sorgt schließlich dafür, dass der Körper in der Niere vermehrt Natrium zurückbehält und nicht ausscheidet. Natrium ist neben Chlorid der zweite Bestandteil von Kochsalz, einem lebensnotwendigen Mineralstoff, der aber bei höheren Mengen zu einer Erhöhung des Blutdrucks beiträgt.

Wie kann man Östrogendominanz behandeln?

Der Ausgleich einer Östrogendominanz kann durch den Arzt auf unterschiedliche Art erfolgen. Ein Mittel der Wahl ist die Gabe von Progesteron. Denn als Gegenspieler von Aldosteron hat Progesteron zur Folge, dass mehr Natrium ausgeschieden und der Blutdruck gesenkt wird, sofern dieser erhöht ist. Bewährt haben sich dabei Cremes oder Kapseln mit natürlichem beziehungsweise naturidentischem Progesteron.

“Climacteric”, die offizielle Fachzeitschrift der International Menopause Society, veröffentlichte bereits 2011 ein interessantes Zwischenergebnis zu den laufenden Forschungen über die Auswirkungen von Hormonen und Hormonersatztherapien auf die Entwicklung beziehungsweise Eindämmung von Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Vereinfacht gesagt stellte sich in einer Studie mit koreanischen Frauen nach den Wechseljahren heraus, dass die zusätzliche Gabe von Progesteron zu einer Östrogenbehandlung den Blutdruck-steigernden Effekt von Östrogen ausgleichen kann.

Insgesamt nahmen 67 Studienteilnehmerinnen an der zweimonatigen Studie teil, 25 Probandinnen mit normalen Blutdruckwerten und 42 mit Bluthochdruck. Dabei bemerkte man, dass beide Gruppen von der Blutdruck-senkenden Wirkung des Progesterons profitierten, sowohl die Frauen, deren Blutdruck sich überhaupt erst durch die Östrogengabe erhöht hatte, als auch die Frauen, die bereits vor der Studie an Bluthochdruck litten. Zusammenfassend lieferte dieses Studienergebnis also bereits wichtige Anhaltspunkte dafür, dass sich Progesteron in Kombination mit einer Östrogenbehandlung bei Wechseljahresbeschwerden positiv auf den Blutdruck auswirken kann.

Frauen ab der zweiten Lebenshälfte sollten spätestens, wenn alle anderen Ursachen und Risikofaktoren für einen erhöhten Blutdruck ausgeschlossen werden konnten, ihren Progesteron- und Östrogenspiegel bestimmen lassen und mit ihrer Gynäkologin oder ihrem Gynäkologen über die für sie passende Behandlung sprechen.

Wie äußert sich Östrogendominanz noch?

Östrogendominanz beziehungsweise Progesteronmangel können sich durch zahlreiche Symptome zeigen – im Folgenden nur einige davon:

  • Unfruchtbarkeit und Libidoverlust
  • Vermehrte Wasser- oder Fettansammlungen im Körper
  • Chronische Blähungen und Völlegefühl
  • Ein- und Durchschlafstörungen
  • Haarausfall
  • Kopfschmerzen, Migräne
  • Konzentrationsmangel und nachlassendes Denk- oder Erinnerungsvermögen
  • Stimmungsschwankungen und Antriebslosigkeit bis hin zu Depressionen
  • Durchblutungsstörungen und Herz-Kreislauf-Beschwerden
  • Häufige oder wiederkehrende Beschwerden der Gallenblase
     

Sprechen Sie mit Ihrer Gynäkologin oder Ihrem Gynäkologen, wenn Sie vermuten, dass bei Ihnen ein hormonelles Ungleichgewicht zwischen Östrogen und Progesteron vorliegen könnte. Es gibt mittlerweile zahlreiche Praxen, die sich auf eine natürliche Hormonersatztherapie spezialisiert haben.

 

 

 

Quellenangaben

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