Normal, höher, hoch? Ein erhöhter Blutdruck verursacht nicht unbedingt Beschwerden und bleibt daher vor allem in jungen Jahren oft unentdeckt. Über längere Zeit kann das problematisch werden. Ab 30 Jahren sollten wir deshalb unsere Blutdruckwerte kennen. Was sie bedeuten, was den Blutdruck auf natürliche Weise unterstützt und welche Rolle Omega-3-Fettsäuren dabei spielen, erfahren Sie hier.
Ein langes Leben bei bester Gesundheit – auch „Longevity“ genannt – wer wünscht sich das nicht? Dass man dafür am besten schon in jungen Jahren die Weichen stellt, ist bekannt. An den Blutdruck denken wir dabei meist weniger, denn Bluthochdruck (Hypertonie) galt lange Zeit als „Alterserkrankung“. Richtig ist, dass der Blutdruck mit dem Alter bei den meisten Menschen etwas ansteigt [1]. Probleme mit dem Blutdruck sind dennoch nicht allein eine Frage des Alters. Bei den 30 bis 44-Jährigen haben 9 von 100 Frauen und 15 von 100 Männern Bluthochdruck [2]. Und ob jung oder alt: Chronischer Bluthochdruck ist nach dem Rauchen der größte Risikofaktor für eine lebensverkürzende Herz-Kreislauf-Erkrankung [3].
Was ist der Blutdruck?
Jeder Herzschlag löst eine Druckwelle aus, die in Arterien weitergeleitet wird und das Blut bis in die kleinsten Haargefäße pumpt. Den dabei entstehenden Druck auf die Gefäßwände nennt man Blutdruck [4]. Wie es um den Druck in den Gefäßen bestellt ist, verraten zwei Werte: Der obere (systolische) Wert ermittelt den höchsten Druck, wenn der Herzmuskel anspannt und Blut durch den Körper pumpt, der untere (diastolische) Wert den niedrigsten Druck, wenn sich das Herz kurz entspannt, bevor es erneut zu pumpen beginnt [4]. Gemessen wird der Blutdruck in „Millimeter Quecksilbersäule“, abgekürzt mmHG (HG ist das chemische Symbol für Quecksilber) [4].
Welcher Blutdruck ist normal?
Es gibt keine Anzeichen, die eindeutig auf einen zu hohen Blutdruck hinweisen. Er lässt sich nur feststellen, indem man den Blutdruck misst. Laut den aktuellen europäischen Leitlinien gilt bei Erwachsenen ein Blutdruck von 120/80 mmHG als optimal, als normal gelten Werte bis 129/84 mmHG. Als Bluthochdruck gilt, wenn die Oberarm-Messungen in der Arztpraxis an zwei verschiedenen Tagen Werte von 140/90 mmHg oder höher ergeben. Bei Selbstmessungen zu Hause liegt die Obergrenze bereits bei einem Wert von 135/85 mmHG, wenn dieser an sieben aufeinanderfolgen Tagen gemessen wird [5,6]. Wichtig: Vor der Selbstmessung zu Hause sollte man sich von Fachpersonal schulen lassen!
Warum ist Bluthochdruck so gefährlich?
Wenn wir uns körperlich anstrengen, steigt der Blutdruck. Auch psychische Belastungen wie Stress oder Angst können den Blutdruck kurzzeitig erhöhen. Das ist eine normale Anpassung und nicht gefährlich, solange er nach der Belastung wieder auf einen normalen Level sinkt. Ist der Blutdruck jedoch auf Dauer zu hoch, verändert das still und heimlich die Gefäße. Das kann zu Herzinfarkten und Schlaganfällen beitragen, Herz und Nieren schädigen [1] und bestimmte Formen von Demenz auslösen [2].
Wie entsteht Bluthochdruck?
Bei gut 90 Prozent der Fälle lässt sich keine Grunderkrankung (z.B. Funktionsstörungen der Nieren oder Schilddrüse) als Ursache des Bluthochdrucks finden. Fachleute sprechen dann von einer primären oder essenziellen arteriellen Hypertonie. Bekannt ist jedoch, welche Faktoren primären Bluthochdruck begünstigen. Manche lassen sich nicht beeinflussen wie das Alter oder eine erbliche Veranlagung. Wie hoch der Blutdruck ist, hat aber auch viel mit unserem Lebensstil zu tun. Häufige Risikofaktoren für Bluthochdruck sind:
- Bewegungsmangel
- Übergewicht
- Hoher Kochsalz-Konsum
- Rauchen
- Alkoholkonsum
- Anhaltender Stress [1]
Wie kann ich Bluthochdruck vorbeugen?
Die gute Nachricht: Bluthochdruck lässt sich vorbeugen. Dazu gehört auch, den Blutdruck regelmäßig zu kontrollieren. Jeder ab 30 Jahren sollte seinen Blutdruck kennen, so die Deutsche Hochdruckliga [7]. Sie empfiehlt als wichtige Vorsorgemaßnahme neben Routinemessungen beim Arzt (Check-up) das regelmäßige Blutdruckmessen zu Hause [8]. Sind die Werte normal, können wir viel tun, dass das auch so bleibt. Wie so oft, ist ein gesunder Lebensstil die beste Vorbeugung. Selbst ein leicht erhöhter Blutdruck lässt sich oft schon durch Entspannung, Bewegung und die richtige Ernährung auf normale Werte senken [1]. Auch eine ausreichende Zufuhr an Omega-3-Fettsäuren soll zum Erhalt eines normalen Blutdrucks beitragen, wie ein kanadisch-chinesisches Forscherteam herausfand [9].
Gute Fette für den Blutdruck: Omega-3-Fettsäuren
Ob Omega-3-Fettsäuren den Blutdruck positiv beeinflussen, wird schon seit längerem erforscht. Eine große Auswertung bisheriger Studien konnte kürzlich einen leichten blutdrucksenkenden Effekt nachweisen. Er war umso größer, je höher der Blutdruck zu Anfang war. Die optimale Tagesdosis lag bei 3 g Omega-3-Fettsäuren aus Nahrungsergänzungsmitteln oder aus der Nahrung [8]. Fette Fischarten wie Lachs oder Makrele sind eine exzellente Quelle für Omega-3-Fettsäuren. Als Alternative empfiehlt das Bundeszentrum für Ernährung Algenöl in angereicherten Lebensmitteln oder Nahrungsergänzungsmittel (z.B. Omega-3 Hevert pflanzlich) [10].
Naturheilkundliche Unterstützung für den Blutdruck
Heilpflanzen mit einer beruhigenden und entspannenden Wirkung haben häufig auch einen positiven Einfluss auf den Blutdruck. Vor allem bei der Stressreduktion und um das innere Gleichgewicht wieder herzustellen, helfen Pflanzen wie Passionsblume, Tigerlilie und Echter Baldrian. Diese sind z.B. in Calmvalera enthalten zum Einsatz bei nervösen Störungen wie Schlafstörungen, Unruhe und Verstimmungszuständen.,. Bei nachlassender Leistungsfähigkeit des Herzens kann Weißdorn (z.B. Bomacorin 450 mg Weißdorntabletten) hilfreich sein. Hierdurch kann auch die Durchblutung von Herzmuskel und Koronargefäßen gesteigert werden, was sich positiv auf den Blutdruck auswirkt. [11].