Die Periode kommt zu früh, zu spät oder gleich gar nicht – manchmal läuft der Zyklus nicht rund. Am häufigsten stecken leichte Hormonschwankungen dahinter. Das ist meist harmlos, beeinträchtigt aber mitunter das Wohlbefinden und die Fruchtbarkeit. Gut zu wissen: Von Entspannung über Nährstoffe bis hin zu Heilpflanzen – wir können selbst einiges tun, um unseren Zyklus wieder in Takt zu bringen.
Der Menstruationszyklus ist einer der wichtigsten Taktgeber im Leben einer Frau. Er dauert etwa einen Monat und wird von Hormonen aus dem Gehirn (Hypothalamus und Hypophyse) und den Eierstöcken gesteuert [1]. Bleibt die Befruchtung der Eizelle aus, kommt es zur Menstruation – auch Monatsblutung, Regel oder Periode genannt – und ein neuer Zyklus beginnt. Schaltzentrale der einzelnen Zyklusphasen ist die sogenannte Hypothalamus-Hypophysen-Achse im Gehirn. Sie reguliert das fein abgestimmte Zusammenspiel verschiedener Hormone, insbesondere LH (luteinisierendes Hormon), FSH (follikelstimulierendes Hormon), Östrogen und Progesteron im Verlauf des Zyklus [2]. Wird dieses komplexe System gestört, kann die Periode unregelmäßig werden oder ganz ausbleiben.
Was ist ein normaler Zyklus?
Der weibliche Zyklus ist ein Kreislauf aus vier Phasen: Menstruation, Follikelphase (Heranreifung der Eizelle), Ovulation (Eisprung) und Lutealphase (Gelbkörperphase) [3]. Er beginnt mit dem ersten Tag der Periode und endet mit dem letzten Tag vor der nächsten Blutung. Oft wird von einer Normlänge von 28 Tagen ausgegangen. Doch nur etwa 13 Prozent der natürlichen Zyklen (ohne hormonelle Verhütung) dauern exakt so lange – so das Ergebnis einer internationalen Studie mit aus Zyklus-Apps gewonnenen Erkenntnissen [4]. Bei den meisten Frauen dauert ein Zyklus zwischen 21 und 35 Tagen, was als normal gilt [5].
Wie erkennt man Zyklusstörungen?
Leichte Zyklusschwankungen treffen jede Frau im Laufe des Lebens, oft während der Pubertät und mit Beginn der Wechseljahre als natürliche Folge des vorübergehenden Hormon-Chaos [5]. Aber auch außerhalb dieser Lebensphasen sind gelegentlich ein paar Tage früher oder später meist kein Grund zur Sorge. Denn schon kleine Änderungen der Lebensgewohnheiten wie eine Reise können die Monatsblutung verändern. Wenn die Zykluslänge allerdings von Monat zu Monat um mehr als sieben Tage schwankt, kann eine Zyklusstörung dahinterstecken [5]. Das gilt auch, wenn die Abstände der Menstruation mehr als 35 Tage dauern (Oligomenorrhoe), die Periode länger als drei Monate auf sich warten lässt (Amenorrhoe) oder zu häufig (Polymenorrhoe) auftritt [5].
Mögliche Ursachen für eine unregelmäßige Periode
Die Ursachen von Zyklusstörungen sind vielfältig. Einen wichtigen Einfluss auf die Menstruation haben Hormonschwankungen, die wiederum durch verschiedene innere und äußere Einflüsse ausgelöst werden. Eine große Rolle spielt dabei der Lebensstil. Vor allem Über- oder Untergewicht [6], exzessiver Sport [6] oder chronischer Stress [7] können den Zyklus beeinflussen. Aber auch Erkrankungen wie z.B. der Schilddrüse, Nebennierenstörungen und ein Zuviel des milchbildenden Hormons Prolaktin können den Hormonhaushalt und damit den Zyklus durcheinanderbringen [8].
Unregelmäßige Menstruation: Wann zum Arzt?
Sind es harmlose Hormonschwankungen oder steckt eine Zyklusstörung hinter der unregelmäßigen Periode? Das selbst zu erkennen ist nicht immer einfach. War die Menstruation immer schon etwas unregelmäßig? Hat sich etwas verändert wie Körpergewicht, Medikamenteneinnahme, Ernährung, körperliche und psychische Belastung etc.? Bestehen noch andere Beschwerden? Diese Fragen können erste Anhaltspunkte liefern, ersetzen im Zweifelsfall aber nicht den Arzttermin. Vor allem plötzliche Zyklusveränderungen oder das Ausbleiben der Periode ohne erkennbaren Grund können ein Hinweis auf eine Hormonstörung oder eine Erkrankung sein, die es abzuklären gilt.
Unregelmäßig Periode: Hormone auf natürliche Weise regulieren
Eine unregelmäßige Periode kann ein Signal des Körpers sein, dass mit dem Hormonhaushalt etwas nicht ganz rund läuft. Zu wenig Bewegung, Schlafmangel, Stress – Störfaktoren gibt es viele. Oft reicht schon eine Korrektur des Lebensstils, um hormonell wieder in Balance zu kommen. Auch wichtig: Eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen wie Magnesium [9], Vitamin B6 [10], Eisen [11] und Omega-3-Fettsäuren [12]. Sie unterstützen den Hormonhaushalt und damit einen gesunden Zyklus.
Eine natürliche Behandlungsoption bei hormonell bedingten Beschwerden rund um Menstruation und Zyklus bieten Heilpflanzen. Der Klassiker ist Mönchspfeffer (Keuschlamm/Agnus castus). Weniger bekannt: die Küchenschelle (Pulsatilla). Beiden gemein ist, dass sie selbst nicht wie ein Hormon wirken, sondern das körpereigene Hormonsystem bei Zyklusstörungen unterstützen. So ist der Mönchspfeffer aus der Familie der Eisenkrautgewächse dafür bekannt, die Überproduktion von Prolaktin in der Hypophyse zu hemmen [13]. Ein Zuviel an Prolaktin außerhalb der Stillzeit ist oft stressbedingt [14] und für etwa 20 Prozent aller erworbenen Unregelmäßigkeiten im Menstruationszyklus verantwortlich [15]. Pulsatilla hilft bei den unterschiedlichsten Beschwerden infolge eines gestörten Hormonhaushalts, vor allem wenn die Blutung extrem schwach ausfällt oder ganz ausbleibt [16]. Das naturheilkundliche Arzneimittel Agnus Hevert femin kombiniert Agnus castus und Pulsatilla mit Cimicifuga (Traubensilberkerze, Wanzenkraut) und Zincum valerianicum. Die vier Bestandteile ergänzen sich sinnvoll bei der Regulierung des Hormonhaushalts und wirken sich auch positiv auf die Psyche aus. Da sich die Wirkung erst allmählich aufbaut, sollte die Einnahme über mindestens drei Monatszyklen erfolgen.