Sie wird ihrem Namen gerecht. Golden blüht die Echte Goldrute (Solidago virgaurea) im Spätsommer und zieht Insekten in Scharen an. Ihre schönen, goldgelben Blüten leuchten herrlich von August bis Oktober auf trockenen Hügeln, in Kieferwäldern und auf Heiden. Der Volksname Wundkraut verrät ihre Eigenschaften als Wundheilmittel, als das sie bereits bei den Germanen bekannt war. Heute schätzen wir sie in der Pflanzenheilkunde und in der Homöopathie vor allem als entzündungshemmendes und harntreibendes Mittel bei entzündlichen Blasen- und Nierenleiden.
Nomen est omen
Schon der lateinische Name Solidagus gibt einen Hinweis auf die heilende Kraft der Pflanze. Er leitet sich von lateinisch solidare = zusammenfügen, befestigen, gesund machen ab. Auch der Zusatz virgaurea ist „sprechend“. Er steht für Form und Farbe der Pflanze und fügt sich aus lateinisch virga = Rute und aurea = golden zusammen.
Auf trockenem Fuß und hoch hinaus
Die golden leuchtende Pflanze ist ein mehrjähriges Korbblütengewächs (Asteraceae). Sie kann bis zu einem Meter hoch wachsen und ist in Europa, Asien, Nordafrika und Nordamerika heimisch. Dort finden wir sie bis auf eine Höhe von 1500-2500 Meter auf überwiegend trockenen Böden. Zur Blütezeit werden die Stängel, Blätter und Blüten gesammelt, die dann meist getrocknet für die Herstellung der Arzneimittel verwendet werden.
Solidago als Heilmittel
Die Echte Goldrute erzielt als Arzneipflanze aufbereitet krampflösende, entzündungshemmende und durchspülende Effekte. Bereits die Germanen setzten sie aufgrund ihrer entzündungshemmenden Wirkung als Heilmittel zur Wundheilung ein. Seit dem Mittelalter kennt die Volksheilkunde auch den harntreibenden Charakter des Echten Goldrutenkrauts. So wird es heute überwiegend für die Therapie von entzündlichen Harnwegserkrankungen, bei Harnsteinen und Nierengrieß eingesetzt. Kaum ein Nieren- oder Blasentee kommt heute ohne die Goldrute aus.
