Vitaminmangel ist im Alter weit verbreitet. Viele Senioren sind in Folge veränderter Ernährungsgewohnheiten mit B-Vitaminen unterversorgt. Dies kann verschiedene Ursachen haben:
- Unzureichende Bildung von Magensäure
- Kaubeschwerden (keine ausreichende Zerkleinerung der Nahrung)
- Rückbildung der Schleimhäute des Verdauungstraktes (Aufnahmestörung)
- Einseitige Ernährung ohne Vitamine und Mineralstoffe
- Veränderter Geschmackssinn, Süßes wird bevorzugt
- Medikamenteneinnahme
Bei sportlich aktiven Menschen kann der Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen deutlich erhöht sein. Größerer Energieverbrauch, beschleunigter Stoffwechsel und schneller Gewebeaufbau tragen dazu bei. Dies gilt besonders für Ausdauer- und Leistungssportler. B-Vitamine helfen mit, dass Energiebereitstellung und Zellerneuerung reibungslos funktionieren.
Wichtig ist die Funktion der B-Vitamine im Homocystein-Stoffwechsel. Homocystein ist eine Aminosäure, die als Zwischenprodukt im Eiweißstoffwechsel auftritt und in höherer Konzentration die Blutgefäße schädigt. Homocystein wird daher als Risikofaktor für Arteriosklerose (Gefäßverkalkung) und ihre Folgen für das Herz- und Gefäßsystem angesehen. Mit Hilfe der B-Vitamine kann ein erhöhter Homocysteinspiegel im Blut gesenkt werden.
B-Vitamine, vor allem die Vitamine B1, B6 und B12, werden auch bei Vorliegen einer Polyneuropathie eingesetzt, falls ein Mangelzustand vorliegt. Unter Polyneuropathie versteht man Nervenschädigungen, die sich meist an Händen und Füßen bemerkbar machen. Häufigste Ursachen sind Diabetes mellitus und toxische Einwirkungen (zum Beispiel durch Alkoholmissbrauch). Auch Infektionen (zum Beispiel Diphtherie, Borreliose), Medikamenteneinnahme (Tuberkulosemittel, Antibiotika, Rheumamittel) oder ausgeprägter B-Vitaminmangel können Auslöser sein.