Selen ist ein lebensnotwendiges Spurenelement, das über die Nahrung aufgenommen werden muss. Weltweit herrscht in vielen Gegenden ein Selenmangel, auch in Ländern Europas wie der Schweiz und Deutschland. Aus häufig selenarmen Böden gelangt nur wenig Selen in unsere Nahrung, zunächst über pflanzliche, mit der Nahrungskette auch über tierische Lebensmittel.
Im Körper ist Selen als Bestandteil sogenannter Selenoproteine von Bedeutung, die als Enzyme an Entgiftungsvorgängen beteiligt sind. In dieser Funktion schützt Selen die Zellen vor oxidativem Stress. Von oxidativem Stress spricht man, wenn bei hoher Belastung vermehrt freie Radikale entstehen, die durch Antioxidantien nicht mehr schnell genug unschädlich gemacht werden. In der Folge können Zellen geschädigt werden.
Besonders für das Immunsystem ist Selen ein wichtiger Faktor. Das Spurenelement unterstützt sowohl die angeborene, unspezifische als auch die erworbene, spezifische Immunantwort des Körpers. Dies erfolgt unter anderem durch die vermehrte Bildung von natürlichen Killerzellen und durch Anregung zytotoxischer T-Zellen zu einer effektiveren Immunreaktion. Diese T-Zellen machen zum Beispiel von Viren befallene Zellen unschädlich.
Selen spielt auch beim guten Funktionieren der Schilddrüse eine Rolle. Es liegt in der Schilddrüse in hoher Konzentration vor und schützt das Organ vor oxidativem Stress. Ebenso ist es Bestandteil der für die Bildung der Schilddrüsenhormone notwendigen Enzyme. Die Schilddrüse steuert viele Stoffwechselvorgänge im Körper, darunter Energiestoffwechsel, Wärmehaushalt und Blutdruck. Darüber hinaus trägt Selen zur Bildung gesunder Spermien bei, ist somit wichtig für die Fruchtbarkeit des Mannes, und leistet einen Beitrag zur Erhaltung gesunder Haare und Nägel.