A A A

Bilsenkraut – vom Hexenkraut zum bewährten Arzneimittel

Bilsenkraut hat sowohl als Gift- als auch als Heilpflanze eine lange Tradition. Es gilt als eines der ältesten Narkosemittel der Welt und diente in seiner Geschichte bereits als Schlaf- und Schmerzmittel ebenso wie zur Behandlung von Geschwüren, Krämpfen und Blutungen. Heute steht die entkrampfende und beruhigende Wirkung des Bilsenkrauts im Vordergrund. Diese weiß Hevert schon lange zu nutzen. Für die Herstellung der homöopathischen Urtinktur Hyoscyamus niger wird die Pflanze inzwischen im nachhaltigen firmeneigenen Heilpflanzenanbau kultiviert.

Bilsenkraut und seine Geschichte

Das Schwarze Bilsenkraut (lat. Hyoscyamus niger) zählt zur Familie der Nachtschattengewächse (lat. Solanaceae). Die Pflanze ist hauptsächlich in Eurasien verbreitet. Ihr Vorkommen reicht jedoch bis nach Indien, Nordafrika und Nordamerika.

Schwarzes Bilsenkraut bevorzugt frische, nährstoff- und stickstoffreiche Böden aus Sand oder Lehm. Da die gefährliche Giftpflanze meist unerwünscht ist, findet sich wildwachsendes Bilsenkraut in ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz nur sehr verstreut an Wegrändern, Mauern oder auf Schutthalden zwischen anderem „Unkraut“.

Die krautige Pflanze erreicht eine Höhe von durchschnittlich 30 cm bis 60 cm und wurzelt bis 55 cm tief. Der Zeitpunkt der Keimung entscheidet, ob es sich um eine einjährige oder zweijährige Pflanze handelt. Einjährigen Pflanzen fehlt oft der purpurne Blütenfarbstoff. Bei zweijährigen Pflanzen wächst im ersten Jahr nur eine Blattrosette; im Folgejahr erblüht die Pflanze dann und trägt Früchte. Die klebrigen Drüsenhaare des Schwarzen Bilsenkrauts verbreiten einen unangenehmen, betäubenden Geruch.

Seit der Antike findet Bilsenkraut Anwendung in der Medizin, insbesondere zur Schmerzstillung, etwa bei Zahnschmerzen oder Rheuma, und zur Behandlung von Geschwüren. Im Mittelalter wurde die Pflanze bei chirurgischen Eingriffen als Narkosemittel verwendet. Naturheilkundlich überliefert ist außerdem seine krampflösende Wirkung bei Asthma bronchiale, Bronchitis, Magen- und Darmkrämpfen sowie bei Unruhe, Hysterie und anderen Erregungszuständen.

Doch Vorsicht! Alle Teile der Pflanze sind giftig, insbesondere jedoch der unterirdische Teil sowie die Samen. Die berauschende bzw. betäubende Wirkung des Bilsenkrauts auf das Nervensystem ist hauptsächlich auf die darin enthaltenen Alkaloide Hyoscyamin und Scopolamin zurückzuführen. Da der Wirkstoffgehalt in der Pflanze stark schwankt und der Organismus von Menschen – und auch Tieren – unterschiedlich empfindlich darauf reagiert, können sehr schnell schwere bis tödliche Vergiftungen auftreten [1]. Schon der Verzehr von 15 Samenkörnern des Schwarzen Bilsenkrauts kann für Kinder tödlich enden [2].

Die Symptome einer Vergiftung durch Bilsenkraut können mehrere Tage anhalten. Sie reichen von Hautrötung, Pupillenerweiterung, trockenem Mund, Unruhe und Schläfrigkeit bis hin zu Verwirrtheit, Halluzinationen, Herzrhythmusstörungen und Bewusstlosigkeit.

Die Aufnahme der Giftstoffe des Bilsenkrauts kann zu tödlicher Atemlähmung führen oder Nervenzellen so stark schädigen, dass unter Umständen unheilbare Gedächtnisverluste und Verhaltensstörungen auftreten [1].

Bilsenkraut und seine Wirkung

Bilsenkraut hat als homöopathisches Mittel einen günstigen Einfluss auf Schlafstörungen und zeigt gerade auch bei Kindern einen positiven Effekt bei Hyperaktivität – auch verbunden mit Aggressivität – sowie bei Ruhelosigkeit und Erregungszuständen [3].

Bilsenkraut hat sich somit als Bestandteil der Zincum Hevert Tabletten bewährt. Bei diesem Präparat handelt es sich um ein naturheilkundliches Arzneimittel, das seit Langem für seine beruhigende und ausgleichende Wirkung auf das Nervensystem und die Psyche bekannt ist.

In diesem homöopathischen Komplexmittel wurde das Bilsenkraut mit mehreren Wirkstoffen kombiniert, unter anderem mit Zincum metallicum, Ignatiusbohne und Cimifuga, um die Folgen von Reizüberflutung, Stress und permanentem Leistungsdruck abzumildern.

Zincum Hevert Tabletten können – vor allem auch bei Kindern – dazu beitragen, die Stimmungslage zu heben, zu beruhigen und zu entspannen, gegen Umweltreize abzuschirmen, Stress- und Spannungszustände abzubauen und die nervliche Belastbarkeit zu erhöhen [4].

Kurioses und Interessantes zum Bilsenkraut

Bis ins 17. Jahrhundert wurden Bilsenkrautsamen auch beim Brauen von Bier zugemischt, um die berauschende Wirkung des Getränks zu verstärken. Dies wurde erst 1516 durch das deutsche Reinheitsgebot untersagt. Einige Sprachforscher halten es sogar für möglich, dass sich der Name „Bilsenkraut“ von der tschechischen Stadt Pilsen ableitet, aus der das berühmte Pilsner Bier stammt.

Andere Deutungen beziehen sich auf (indo-) germanische Wörter für „Wunderkraft“, „Wunderzeichen“ oder „Fantasie“. Aufgrund seiner betäubenden und halluzinogenen Wirkung ist das Schwarze Bilsenkraut bis heute unter anderem auch unter den volkstümlichen Namen Hexenkraut, Tollkraut, Schlafkraut oder Teufelswurz bekannt.

Bilsenkrautöl soll im Mittelalter – ähnlich wie die Tollkirsche – als Bestandteil sogenannter „Hexensalben“ gedient haben. Nach dem Einreiben solcher Salben wurde von Rauschzuständen berichtet, in denen die Anwender glaubten, sie hätten sich in Tiere verwandelt und könnten durch die Luft fliegen [1].

Umso erstaunlicher und erfreulicher, dass sich Bilsenkraut inzwischen als homöopathisches Mittel für Kinder mit sprunghaften Erregungszuständen und Verhaltensauffälligkeiten bewährt hat. Als Bestandteil der Zincum Hevert Tabletten stellt es heute eine wirksame, zuverlässige und bestens verträgliche Therapie bei Unruhe, Burn-Out, gesteigerter Erregbarkeit, nervös bedingten Schlafstörungen und Belastungsreaktionen dar [4].

Mit dem eigenen Heilpflanzenanbau sorgt Hevert für natürliche Therapieoptionen im Einklang mit nachhaltigen Herstellmethoden.

Naturheilkundliches Arzneimittel bei nervöser Unruhe, auch bei Kindern

Pflichtangaben

Zincum Hevert  Die Anwendungsgebiete leiten sich von den homöopathischen Arzneimittelbildern ab. Dazu gehören: Besserung der Beschwerden bei nervösen Unruhezuständen. – Bei anhaltenden, unklaren oder neu auftretenden Beschwerden sollte ein Arzt aufgesucht werden, da es sich um Erkrankungen handeln kann, die einer ärztlichen Abklärung bedürfen. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.

Quellenangaben

Willkommen beim Hevert-Magazin

Die bunte Themenwelt des Naturheilkunde-Unternehmens Hevert-Arzneimittel spiegelt sich im Hevert-Magazin wider. Die Magazin-Beiträge rund um ganzheitliche Gesundheit sind deshalb in die Kategorien Hevert Aktuell, Rundum gesund, Achtsam leben, Wirkstoffe, Gastbeiträge sowie Naturheilkunde damals und heute unterteilt. Alle Magazin-Beiträge werden vom Hevert-Team gemeinsam mit ausgewählten medizinischen Redakteuren für Sie erstellt. Wir wünschen Ihnen viel Spaß und gute Unterhaltung.

Ihr Hevert-Team

 

Hevert Aktuell

Unter der Rubrik Hevert Aktuell finden Sie Neuigkeiten aus dem Familienunternehmen. Es erwarten Sie Themen wie Curcumin, Eisen und Selen aus rein pflanzlichen Quellen oder der Verzicht auf Palmöl in Hevert-Präparaten sowie viele weitere spannende Entwicklungen rund um Produktneuheiten, Umweltthemen und das soziale und nachhaltige Engagement von Hevert.

Rundum gesund

Im Bereich Rundum gesund geht es um die ganzheitliche Behandlung bzw. Prävention von Krankheiten. Dabei ist der Ansatz der integrativen Medizin maßgebend. Sie verbindet die Naturheilkunde sinnvoll mit der Schulmedizin zu einem ganzheitlichen Gesamtkonzept. Die Naturheilkunde umfasst unter anderem die Behandlung mit Mikronährstoffen wie Vitaminen und Mineralstoffen sowie Komplexmitteln und pflanzlichen Präparaten. Überwiegend beschäftigen sich die Magazin-Beiträge mit den Therapiebereichen Entspannung & Schlaf, Vitalität & Immunsystem, Erkältung, Husten & Schnupfen, Magen, Darm, Leber & Galle, Herz-Kreislauf & Durchblutung, Allergie & Haut, Blase & Niere, Schmerzen im Bewegungsapparat sowie Frauenbeschwerden. Wie hilft die tägliche Einnahme von Vitamin D dem Immunsystem? Stress und Schlafprobleme natürlich behandeln mit Entspannungstechniken und naturheilkundlichen Präparaten. Alles rund um eine gute Versorgung mit Mikronährstoffen wie B-Vitaminen, Vitamin C, Vitamin D, Vitamin E, Folsäure, Eisen, Selen und allem, was der Körper sonst noch braucht. Dies und vieles mehr sind Themen, die Sie in der Rubrik Rundum gesund entdecken können.

Achtsam leben

Die Verbindung zwischen Körper und Geist gewinnt in der Medizin immer mehr an Bedeutung. Für ein harmonisches Miteinander müssen wir achtsam mit uns selbst, unserem Körper, unseren Mitmenschen und unserer Umwelt umgehen. Achtsamkeit beschreibt das bewusste Wahrnehmen mit Körper und Geist, das Leben im Hier und Jetzt, den Fokus auf den Moment. Die Magazin-Beiträge in dieser Rubrik beschäftigen sich beispielsweise mit Themen wie gesunder Ernährung, Yoga, Meditation und dem Umgang mit Stress.

Wirkstoffe

Zahlreiche der in den Hevert-Präparaten verwendeten Heilpflanzen werden am Unternehmensstandort in Nussbaum im eigenen Heilpflanzenfeld angebaut. In dieser Rubrik des Hevert-Magazins erwarten Sie spannende Informationen zu den Heilpflanzen bei Hevert, dem Heilpflanzenanbau und dem Kräutergarten. Ein Magazin-Beitrag beschäftigt sich zum Beispiel mit der Heilpflanze Echinacea (Sonnenhut) und ihrer Wirkung bei Erkältungen.

Gastbeiträge

In Interviews berichten Experten aus verschiedenen Gebieten von ihren Erfahrungen mit der Naturheilkunde und verwandten Themen.

Naturheilkunde heute & damals

Kennen Sie Samuel Hahnemann, Pastor Emanuel Felke oder Sebastian Kneipp? Erfahren Sie mehr über Pioniere der Naturheilkunde und ihre Behandlungsansätze. Auch Neues aus der Forschung wie zum Beispiel Vitamin D bei Asthma oder B-Vitamine in der Schmerztherapie erwartet Sie in dieser Rubrik.